Mapping Anthropotechnical Spaces [event]

> trans-theoretisches symposium by expolar @ TESLA [märz 2007] – ko-onzeption/-organisation

Anthropotechnische Karten. Erkundungen in den Neucodierungen menschlicher Orientierung.


– Mapping Anthropotechnical Spaces –


Eine dreitägige internationale Konferenz – Berlin, Januar 2007 Die Konferenz fokussiert das Thema gegenwärtiger Mappings im Zusammenhang mit Neuen Technologien und ihren zugehörigen sozio-kulturellen Räumen. Die menschliche(!) Erfahrung von nachhaltig technologisierten Räumen und sich verändernden Umwelten wird zunehmend selbst über mediale Systeme und synthetisierende Artefakte organisiert: GPS, informationale Datenbanken, multimediale Navigationen, ortsgebundene Dokumentationen, Bookmark-Listen, logistische Leitsysteme etc.. Diese und andere neue Artefakte, die wie Karten funktionieren, ermöglichen immer öfter aller erst die konkreten wie auch abstrakten Bewegungen in den vielgestaltigen Fließräumen der neuen, “post-industriellen” Infrastrukturen.
Auf diese neue Situation reagierend ist das Ziel der Konferenz den Blick jenseits von traditionellen (geografischen) Karten anzulegen. Verfolgt wird ein erweiterter und auf die neuen Realitäten und Strukturen des “zweiten Medienzeitalters” abgestimmtes Konzept der “Karte”: untersucht werden sollen unter diesem Bergriff alle topologisch strukturierten Ensembles der Repräsentation und Information, die verschiedenen, letztlich menschlichen Formen der Orientierung und Navigation dienen. Karten sind in diesem Sinne exemplarische Meso-Technologien: globale, miniaturisierte oder abstrakte Strukturen und Räume werden in die Dimensionen von lokal verorteten, Individuen oder Gruppen und ihren phänomenalen und lebensweltlichen Ordnungen über-setzt. Soweit Karten dabei immer auf die Größen originär menschlicher Handlungs- und Wahrnehmungsdimensionierung bezogen bleiben, verweisen sie also immer auch auf verkörperte und situierte Akteure und ihre komplexen kognitiven Raumordnungen. Beschreibungen dieser Zusammenhänge scheinen nicht reduzierbar auf einzelne gegenwärtig wirkende Paradigmen wie die des autonomen Subjekts, des funktionalen Systems, anonymer Diskursivität, technischer Netzwerke, linearer Texte oder semiotischer Bilder. Zur selben Zeit lässt die zentraler Rolle solcher “Hilfsartefakte” in einer technisierten Lebenswelt jede naive Auffassung des Menschlichen und menschlicher Akteure fraglich werden. Denn: Karten eröffnen durch ihre vermittelnde Repräsentation zuallererst elemntare Zugänge und ermöglichen überhaupt erst viele Formen der Interaktion und Partizipation – oder Kontrolle. Das Fehlen von Karten oder Ausschluss von Verfügung über bestimmte Karten bedeutet umgekehrt oft ein Handicap oder Ausschluß aus möglichen Handlungsräumen. Und verschiedene bzw. alternative Kartierungen verbinden sich mit unterschiedlichen Akteurspositionen innerhalb der techno-sozialen Universen. Im Angesicht ihrer wachsenden Bedeutung und ihres immer umfassenderen Gebrauchs scheint es angebracht und viel versprechend zu untersuchen wie Karten kulturelle Kohärenzen herstellen, lokale Ontologien artikulieren und wechselnde, auch widersprüchliche Menschenbilder generieren. Vor dem Hintergrund der nachhaltigen technologischen Verschiebungen kann dies sicherlich nicht getan werden, ohne sich auf eine Diagnose der Wechselwirkungen zwischen neuen Technologien und den (neuen) Technologien der Kartierung einzulassen.
In dieser Perspektive allerdings geben die neuen “Karten” vielleicht Hinweise für eine post- humane Anthropologie im Zeitalter technologisch strukturierter und augmentierter Gesellschaften.
Und sie verweisen möglicherweise auf die Positionen, die Menschen in diesen einnehmen können.

> Tag 1: Wechselnde Umwelten – “Embedded Maps”: neue Welten und Architekturen der Neuen Technologien

>Tag 2: Neue Kartierungen – wechselnde Bilder des Menschen: Karten, mappings und die Rückkehr der Frage nach Orientierung

> Tag 3: Wandel der Gesellschaft – steuernde Repräsentationen der Informationsgesellschaft: von offiziellen “Road Maps” und alternative Kartierungen der Technosphäre

> Konferenzort: TESLA im Podewil´schen Palais, Berlin – Zentrum für aktuelle Künste und Medien Berlin >

> Verantwortliche Organisation: Freie Universität Berlin (Oliver Lerone Schultz, Gabriele Gramelsberger, Sybille Krämer)

Gäste

Sybille Krämer | Lisa Parks | Zorah Mari Bauer | Torsten Meyer/Stephan Münte-Goussar | Nigel Thrift | Gabriele Gramelsberger | Norbert Streitz | Georg Vracholitis | Lukas Feireiss | (Stefan Böschen/Cordula Kroop) | Anil K. Jain | Petra Gehring | rodrigo derteano | Oliver Lerone Schultz | Gesa Henselman | (Claus Pias) | Sebastian Gießmann | Adrian Mackenzie | Christina Ljungberg | Rob Kitchin | Petra Ilyes | Mark Poster

… weiteres


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