Samstag, 24.Mai 2003 • 10:00 - 13:30 Uhr • Grüner Salon

REFORMIERTE KÖRPER

Schon in historischen Utopien geht die Perfektibilität des Menschen mit der Planung perfektionierter Körper einher. Utopien greifen auf den Körper zu - mit Körpertechniken wie Diätetik, Training und Hygiene setzen sie am Körper des Einzelnen an. Wechselnde Interpretationen körperlicher Funktionsweisen - ablesbar an technischen und mediologischen Metaphern - beeinflussen die Modelle körperlicher Interaktion von der Antike bis zur modernen Industriegesellschaft. Die Sektion thematisiert utopische Körpertechniken vom Jugend-kult und der Selbstunterwerfung unter das utopische Regime reformierter Lebens-praxis bis hin zu politischen Angriffen auf den Körper.

Eleonore Kalisch, Der histrionische Körper. Physiologische Körpermodelle im 18. Jahrhundert
Heiko Stoff, Ewige Jugend und Schönheit. Veraltete und verjüngte Körper zu Beginn des 20. Jahrhunderts

Kaffeepause 11:30-12:00 Uhr

Bettina Gockel, Unter dem Regime der Utopie. Lebens- und Bildpraxis in Kunst und Psychiatrie des Ersten Weltkriegs und der Zwischenkriegszeit
Philipp Sarasin, Utopische Körper - fremde Körper. Bioterror als Phantasma

Sektionsleitung: Kristiane Hasselmann, Cornelia Zumbusch